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Vereinigung der Pflanzenzüchter und Saatgutkaufleute Österreichs

 
 

PRESSEMITTEILUNG

 

Hohe Innovationskraft heimischer Züchter: 37% der neuen Sorten aus österreichischer Züchtung

Anteil heimischer Züchtungen in Sortenliste steigt kontinuierlich an – 2019 war Rekordjahr für Sojazüchtung und -anbau in Österreich

Die neuen Einträge in die Sortenliste im Jahr 2019 belegen die hohe Innovationskraft der österreichischen Züchter: Von 99 in Österreich im abgelaufenen Jahr neu zugelassenen Sorten sind 37 aus heimischer Züchtung. Bei der Kartoffel stammen sogar alle vier neuen Sorten von österreichischen Züchtern. Insgesamt sind in Österreich aktuell 1260 Sorten registriert. „Die heimischen Züchter werden den Anforderungen der Konsumenten und der Landwirte gerecht. Die Züchtung bringt gesündere Pflanzen, bessere Sorteneigenschaften für die Weiterverarbeitung und einen höheren Nährstoffgehalt“, unterstreicht Michael Gohn, Obmann von Saatgut Austria. „Österreichische Züchtungsfortschritte tragen jährlich in vielen Kulturen zu einer Ertragssteigerung von ein bis zwei Prozent bei. Damit leisten die Züchter einen wichtigen Beitrag zu einer höheren Effizienz in der Landwirtschaft sowie zu einem hohen Selbstversorgungsgrad Österreichs und Europas“, so Gohn. 

Soja: Anbau und Züchtung steigen

Bei der Sojabohne haben die österreichischen Züchter gleich zehn der 17 neu zugelassenen Sorten gezüchtet – ohne Gentechnik und damit GVO-frei (GVO bezeichnet Gentechnisch veränderte Organismen, Anm.). „Die österreichischen Pflanzenzüchter leisten dadurch einen immensen Beitrag zum GVO-freien Futtermittelanbau in Mittel- und Osteuropa. Das gewährleistet eine GVO-freie Tierfütterung und eine 100-prozentig österreichische Wertschöpfungskette“, so Michael Gohn, Obmann von Saatgut Austria.

Seit dem Jahr 2000 hat der Sojaanbau in Österreich einen enormen Aufwind erlebt. Die Sojaanbau-Fläche ist von damals 15.000 Hektar auf einen Rekordwert von knapp 70.000 Hektar im Jahr 2019 gestiegen. Auch mit einer Erntemenge von 215.000 Tonnen Soja und einem Durchschnittsertrag von 3,1 Tonnen pro Hektar konnte im vergangenen Jahr ein neuer Höchstwert verzeichnet werden. Damit hat sich die inländische Produktion in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt und macht aktuell acht Prozent der EU-Sojaernte aus. Rund ein Drittel der heimischen Sojaernte stammt aus biologischem Anbau, was ebenfalls einem deutlichen Anstieg in den letzten Jahren entspricht.

Dieser Trend könnte sich fortsetzen, denn anders als viele andere Kulturen, ist die Sojabohne hitzetolerant und damit ein Profiteur der steigenden Temperaturen in Mitteleuropa. Gleichzeitig ermöglicht der Sojaanbau Einsparungen bei Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie stabilere und ausgewogenere Fruchtfolgen. 

Projekt „Klimafit“: Anpassung der Sorten an Klimawandel

Die Klimaprognosen für Österreich zeigen tendenziell sinkende Niederschlagsmengen, die zudem unregelmäßiger in der Verteilung werden, sowie eine steigende Durchschnittstemperatur mit einer zunehmenden Zahl an Hitzetagen über 30 Grad Celsius. Insbesondere in der Züchtung ist der Klimawandel damit eine zentrale Herausforderung. Denn bereits jetzt werden jene Sorten gezüchtet, die von 2030 bis 2040 in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Vor allem beim Winterweizen und der Sommergerste haben die steigenden Temperaturen enorme Auswirkungen auf den Ertrag und damit auf die Selbstversorgung Österreichs.

Daher führen Saatgut Austria und ihre Mitgliedsunternehmen gemeinsam mit dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus und den Bundesländern das Projekt „Klimafit“ durch. Das Ziel ist die Entwicklung klimafitter Sorten für Österreich, die an regionale Erfordernisse angepasst sind. Die dafür gezüchteten Pflanzen benötigen weniger Wasser, trocknen schwerer aus und entkommen durch eine frühere Reife den Dürrephasen im Sommer. Das Projekt „Klimafit“ soll in der Folge den Erhalt der heimischen Kulturartenvielfalt im Sinne einer nachhaltigen Bewirtschaftung gewährleisten. Ein weiterer wichtiger Faktor wird die Resistenzzüchtung sein, da der Klimawandel auch neue Krankheitserreger und Schadfaktoren in Österreich mit sich bringt.

Bild Michael Gohn:

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Über Saatgut Austria

Saatgut Austria ist die Vereinigung der Pflanzenzüchter, Saatgutproduzenten und Saatgutkaufleute Österreichs und übernimmt die Vertretung der gemeinsamen Interessen der Saatgutwirtschaft. Zu den Mitgliedern zählen 25 Firmen, drei Institutionen und zehn Einzelpersonen. Der Obmann der Vereinigung ist Michael Gohn (Probstdorfer Saatzucht), seine Stellvertreter sind Johann Blaimauer (RWA), Johann Birschitzky (Saatzucht Donau) und Erich Schwarzenberger (Samen Schwarzenberger).

 


 

 

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