Steinbrand-Resistenz für Bio-Getreide
Steinbrand ist aufgrund des Ertrags- und Qualitätsverlusts eine bei Landwirten gefürchtete Getreidekrankheit, die in der konventionellen Landwirtschaft mit Saatgutbehandlungen zurückgedrängt wurde. In der biologischen Landwirtschaft gibt es bis dato keine gut wirksamen Bekämpfungsmöglichkeiten. Almuth Müllner von der Universität für Bodenkultur hat im Rahmen eines Forschungsprojektes Resistenzgene gegen diese Krankheit identifiziert. Diese Arbeiten sind Grundlage dafür, dass Pflanzenzüchter derartige Gene gezielt in Sorten für den Biolandbau einkreuzen können. Dann wird es möglich sein, Sorten zu züchten, die gegen den Steinbrand widerstandsfähiger sind.
„40 Prozent der Welternte gehen aufgrund von Schadinsekten, Krankheiten und Unkräutern verloren“, so Michael Gohn, Obmann von Saatgut Austria. Vor allem im Getreideanbau hatten die Landwirte 2016 mit Pilzbefall zu kämpfen, der nicht nur den Ertrag sondern auch die Qualität beeinflusste. „Unser Ziel ist es, durch Resistenzen gegen Krankheiten und Schädlinge, aber auch geringerer Anfälligkeit gegenüber Wetterextremen die Ernteausfälle zu minimieren und die Qualität der Nahrungsmittel aufrechtzuerhalten. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Mehrertrag bei Pflanzen und zu einem geringeren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
Pflanzenzüchter-Tagung als jährlicher Fixpunkt der Züchter
Unter den Teilnehmern der Veranstaltung waren Grundlagenforscher der Universität für Bodenkultur sowie Vertreter der Mitglieder von Saatgut Austria, die in Österreich erfolgreich zusammenarbeiten. Außerdem waren viele Vertreter von europäischen Forschungsinstituten und angewandte Pflanzenzüchter dabei. Die Pflanzenzüchtertagung fand von 21. bis 23. November 2016 in der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein statt.
Die österreichische Pflanzenzüchtertagung findet jährlich statt und versammelt Wissenschafter, Pflanzenzüchter, Saatgutproduzenten sowie Berater, um sich auszutauschen und aktuelle Themen zu diskutieren. Sie findet seit nunmehr 67 Jahren ohne Unterbrechung statt und gewinnt weiterhin an Bedeutung. Dazu Michael Gohn, Obmann von Saatgut Austria: „Die Jahrestagung von Saatgut Austria ist ein alljährlicher wichtiger Treffpunkt für Vertreter der Branche, um den Status quo der Pflanzenzüchtung zu diskutieren und gemeinsam Projekte zu entwickeln. Insbesondere die kleinen und mittleren Pflanzenzüchter und Saatgutunternehmen nützen die Chance zum Netzwerken.“
Im Anschluss an die Jahrestagung wird ein Tagungsband mit allen Beiträgen der Expertinnen und Experten veröffentlicht.
Bild (v.l.): Heinrich Grausgruber (Ass.-Prof. an der Universität für Bodenkultur, Organisator), Anton Brandstetter (Saatgut Austria, Organisator), Elisabeth Zechner (Saatzucht Edelhof, Getreidezüchterin), Almuth Müllner (Universität für Bodenkultur, Vortragende), Herbert Bistrich (Getreidezüchter Saatzucht Donau), Franziska Löschenberger (Getreidezüchter Saatzucht Donau), Anton Neumayer (Getreidezüchter Saatzucht Donau), Philipp Karoshi (Die Saat, Getreidesortenentwicklung), Johann Birschitzky (Saatzucht Donau)
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