Heimische Züchter zeigen zum Welttag für Umwelt Nutzen der Pflanzenzüchtung für nachhaltige Landwirtschaft auf
Reduktion von CO2-Emissionen und Wasserverbrauch dank Züchtung
Insgesamt konnten laut der Studie „The economic, social and environmental value of plant breeding in the European Union“ der HFFA Research die Kohlendioxid-Emissionen in Europa aufgrund des Züchtungsfortschritts jährlich um 160 Mio. Tonnen reduziert werden. Das ist fast das Doppelte der EU 2020 Ziele. Ebenso konnten durch den Züchtungsfortschritt 55 Mio. Kubikmeter Wasser in den vergangenen 15 Jahren eingespart werden – das entspricht der Wassermenge des Irrsees. Nicht zuletzt leistet die Pflanzenzüchtung einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung von Biodiversität, denn höhere Erträge verhindern eine Umwandlung von Naturräumen in Ackerland. Seit 2000 konnte durch die Züchtung in Europa eine Fläche in der Größe Österreichs, Schweiz und Bayern gemeinsam erhalten werden.
Züchtung ermöglicht reduzierten Pflanzenschutzmittel-Einsatz
Vor allem die Reduktion der eingesetzten Pflanzenschutzmittel leistet einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Landwirtschaft. Das macht Sorten mit bestimmten Merkmalen wie Toleranzen und Resistenzen zu einer kostengünstigen und umweltschonenden Maßnahme des integrierten Pflanzenschutzes, denn die Einsparung an fungiziden Wirkstoffen trägt wirkungsvoll zur Verminderung von Umweltbelastungen bei. Praktische Bedeutung hat hier etwa die Züchtung gegen Viruskrankheiten, Pilzkrankheiten und Nematoden sowie zunehmend auch die Insektenresistenz, die das Risiko einer Übertragung von Krankheiten senkt. So gab es etwa Ende der 90er Jahre aufgrund eines massiven Virusauftretens eine Missernte beim Ölkürbis. Durch die Züchtung virustoleranter Sorten müssen die Blattläuse, die den Virus übertragen haben, nicht mehr bekämpft werden.
Resistenzzüchtung: Züchter auf Abgeltung durch Z-Saatgutkauf angewiesen
Der züchterische Fortschritt ist dabei nicht nur wissenschaftlich oder durch die Beschreibende Sortenliste belegt, sondern auch für den Landwirt selbst bemerkbar: Neuere Gersten- und Weizensorten sind weniger krankheitsanfällig als jene in den 1980er und 1990er Jahren. So sind etwa 28 der 39 in der Sortenliste erfassten Sommergersten weitgehend mehltauresistent, auch gegen Zwerg-, Braun- und Gelbrost sowie Netzflecken gibt es widerstandsfähige Getreidesorten. Da die Resistenzausprägung jedoch keine unveränderliche Eigenschaft ist, sind die Landwirte hier auf entsprechend neue und innovative Sorten angewiesen, die wieder eine entsprechende Resistenz aufweisen. Das zeigt die Bedeutung einer hohen Innovationskraft der heimischen Züchter.
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