Vereinigung der Pflanzenzüchter und Saatgutkaufleute Österreichs

Allgemeines zu Saatgut

Die Versorgung der Menschheit mit gesunder und abwechslungsreicher Nahrung ist eine stete und zunehmend schwierigere Herausforderung. Künftig werden sich klimatische oder demografische Veränderungen auf die Versorgungssicherheit auswirken. Die Züchtung von resistenten und gesunden Pflanzen ist deshalb ein wichtiger Beitrag, um den Ertrag zu sichern und Ernteausfälle zu verhindern. Pflanzenzüchtung und integrierter Pflanzenschutz wirken dabei für die Pflanzengesundheit zusammen, die ein integraler Bestandteil der künftigen Versorgungssicherheit ist. Pflanzenzüchtung gilt als Fundament der Lebensmittelerzeugung, sichert und verbessert den Ertrag der heimischen Landwirtschaft und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Existenz der Landwirte.

Österreich ist geografisch bedingt ein kleiner Markt für Saat- und Pflanzgut. Jährlich wird Saatgut im Wert von rund 140 Millionen Euro umgesetzt. Die Umsätze 2021/22 belaufen sich laut Bericht „Die Österreichische Saatgutwirtschaft 2022“ auf 189,23 Mio. EUR, die sich wie folgt aufteilen:

Mais: 33 %
Getreide: 25 %
Futterpflanzen: 15 %
Öl- und Eiweißpflanzen: 14 %
Kartoffeln: 7 %
Zuckerrüben: 6 %

Rund 6.000 Landwirte sind in der Saatgutvermehrung tätig, wobei Getreide und Mais den Großteil der Vermehrungsfläche einnehmen. Zertifiziertes Biosaatgut wird in Österreich witterungsbedingt v. a. in den östlichen Bundesländern produziert. In Summe sind in der Pflanzenzüchtung, Saatgutproduktion und im direkten Saatgutverkauf etwa 25 Unternehmen tätig.

In Österreich werden nur 39.000 Hektar als Vermehrungsfläche für Saatgut genutzt

Viele dieser Unternehmen haben aufgrund des kleinen Marktes ihre Geschäftstätigkeit in die Nachbarstaaten sowie nach Zentral- und Osteuropa ausgedehnt. Aufgrund der strengen Regeln in Österreich gibt es zwar keine Probleme beim Export, jedoch einen Wettbewerbsnachteil gegenüber Marktteilnehmern aus anderen Ländern. Saatgut Austria sieht eine Harmonisierung der Regelungen in Europa deshalb als dringendste Aufgabe an.