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Unter 20 besten Züchtern Europas:
Saatgut Austria gratuliert Johanna Winkler

Jury würdigt auf Nominierung von Saatgut Austria Erfolge bei Ölkürbis, Sojabohne und Ackerbohne sowie Spezialkulturen

Die österreichische Pflanzenzüchterin Johanna Winkler von der Saatzucht Gleisdorf wurde vom Fachmagazin European Seed in den Kreis der besten 20 Züchterinnen und Züchter Europas im Jahr 2019 gewählt. Damit werden ihre züchterischen Leistungen bei den Kulturen Ölkürbis, Ackerbohne und Sojabohne sowie bei Spezialkulturen gewürdigt. Insbesondere beim Steirischen Ölkürbis hat Johanna Winkler durch züchterische Innovation wesentlich dazu beigetragen, dass diese Kultur zu einem landwirtschaftlichen Erfolgsprojekt in Österreich wurde (Quelle: European Seed, european-seed.com).

European Seed kürt jährlich die 20 besten Züchterinnen und Züchter Europas und zeichnet damit herausragende Leistungen aus. Die Wahl erfolgt dabei auf Basis von Nominierungen der nationalen Züchtervereinigungen. Dass die Konkurrenz groß ist, zeigt sich angesichts der Innovationskraft der europäischen Züchtung: 3.500 Sorten wurden 2019 als Neuzulassungen in den Gemeinsamen Europäischen Sortenkatalog aufgenommen. Pro Tag stehen den europäischen Landwirten im Schnitt also fast zehn neue Sorten zur Verfügung.

Dazu Michael Gohn, Obmann von Saatgut Austria: „Ich möchte Johanna Winkler im Namen von Saatgut Austria herzlich zu dieser Auszeichnung gratulieren. Sie hatte in ihrer insgesamt 35-jährigen züchterischen Tätigkeit stets agrarische und gesellschaftliche Trends und klimabedingte Veränderungen im Auge, diese frühzeitig erkannt und ihre Arbeit daran ausgerichtet. Dadurch hat sie wesentlich zum züchterischen Fortschritt beigetragen.“

Über Johanna Winkler, Züchterin bei der Saatzucht Gleisdorf

Johanna Winkler begann nach ihrer Sponsion auf der Universität für Bodenkultur in Wien, wo sie die Diplomarbeit zu einem pflanzenzüchterischen Thema bei Univ.-Prof. Dr. Peter Ruckenbauer verfasste, im Herbst 1984 ihre züchterische Arbeit bei der Saatzucht Gleisdorf. Durch die damalige Berufung von Prof. Ruckenbauer an die Universität Stuttgart-Hohenheim wurde es ihr ermöglicht, dort in einem mehrwöchigen Aufenthalt die speziellen Forschungsarbeiten bei der Ackerbohne kennenzulernen.

Im Mittelpunkt des Zuchtprogramms in Gleisdorf stand die Entwicklung neuer, leistungsfähiger Gleisdorfer Sorten, wobei Johanna Winkler vorerst für Ackerbohne und ab 1990 zusätzlich für Ölkürbis und Kleinkulturen wie Rispenhirse und Buchweizen die Hauptverantwortliche war. Insbesondere beim Ölkürbis, der vor allem in der Steiermark regionale Bedeutung als Kultur hat, ist es ihr gelungen, einen begrenzten Genpool zu erweitern und die Hybridzüchtung zu etablieren. Die Hybridsorten sind widerstandsfähiger und haben dazu beigetragen, Viruskrankheiten einzudämmen, was in der Folge zu einem enormen Anstieg der Anbaufläche des Ölkürbisses führte.

Auch bei der Ackerbohne wurden große züchterische Erfolge erzielt: Aufbauend auf der alten Sorte „Kornberger Kleinkörnige“ wurden rasch neue buntblühende Sorten entwickelt, die den Ackerbohnenanbau in Österreich wieder zu einer interessanten landwirtschaftlichen Kultur machten. Ein europäischer Durchbruch gelang mit der weißblühenden Sommerackerbohne „Gloria“, die es zum größten Anbauumfang ihrer Art in Europa schaffte. Neben der Arbeit mit Sommerackerbohnen startete Johanna Winkler frühzeitig mit dem Aufbau eines Züchtungsprogrammes bei der Winterackerbohne – eine vorausschauend richtige Entscheidung hinsichtlich des verstärkten Klimawandels.

Ihr züchterischer Weitblick führte zudem bereits vor 20 Jahren dazu, in die Sojabohnenzüchtung einzusteigen, eine Kultur, welche es in Österreich in punkto Ertrag und Anbaufläche auf ein Rekordniveau geschafft hat.

Auch am Projekt Klimafit von Saatgut Austria gemeinsam mit dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus und den Bundesländern, mit dem an den Klimawandel angepasste Sorten und ein entsprechender Genpool entwickelt werden sollen, war Johanna Winkler in den ersten beiden Jahren bis zu ihrer Pensionierung Anfang 2020 maßgeblich beteiligt. 

Bild: Johanna Winkler wurde vom Fachmagazin European Seed ausgezeichnet: Sie wurde unter die 20 besten Züchter Europas des letzten Jahres gewählt. (Credits: Toth, Hartberg)

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Über Saatgut Austria

Saatgut Austria ist die Vereinigung der Pflanzenzüchter, Saatgutproduzenten und Saatgutkaufleute Österreichs und übernimmt die Vertretung der gemeinsamen Interessen der Saatgutwirtschaft. Zu den Mitgliedern zählen 25 Firmen, drei Institutionen und zehn Einzelpersonen. Der Obmann der Vereinigung ist Michael Gohn (Probstdorfer Saatzucht), seine Stellvertreter sind Johann Blaimauer (RWA), Johann Birschitzky (Saatzucht Donau) und Erich Schwarzenberger (Samen Schwarzenberger).

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