Hybridsorten entstehen aus der Kreuzung künstlich erzeugter Inzuchtlinien. Da die meisten Gemüsearten Fremdbefruchter (also mischerbig) sind, müssen sie durch erzwungene Selbstbefruchtung reinerbig gemacht werden. Aus diesen Linien wählt der Züchter über Generationen hinweg jene aus, bei denen die gewünschten Eigenschaften wie Größe, Form, Farbe oder besondere Widerstandsfähigkeit möglichst deutlich und vor allem auch zuverlässig vorkommen, um sie an Nachkommen weiterzugeben. Während des mehrjährigen Inzuchtprozesses degenerieren diese Elternlinien. Bereits Anfang der 20er Jahre wurde die Hybridzüchtung entwickelt. Sie ist die Grundlage für die Züchtung wichtiger Kulturen wie Gemüse, Mais, Zuckerrübe, Raps und Roggen. Hybridsorten zeichnen sich gegenüber samenfesten Sorten durch mehr Homogenität und höheren Ertrag aus, bei Roggen etwa zwischen zehn bis dreißig Prozent, bei Mais bis zu 300 Prozent. Damit leistet die Hybridzüchtung bei vielen Pflanzenarten einen wichtigen Beitrag zur Ertragssicherheit. Die Produktion von Hybridsaatgut stellt hohe Anforderungen an die Vermehrungsbetriebe und ist deshalb besonders arbeits- und kostenintensiv.